• GEZIELTE SCHULHAUSSANIERUNG
  • SPRENGELVERÄNDERUNGEN IN BAMBERG-OST
  • SCHULHAUS IM BEREICH DES KONVERSIONSGELÄNDES
  • KOORDINIERUNGSSTELLE FÜR EHRENAMT
  • ENTWICKLUNG VON KULTURQUARTIER LAGARDE UND KESSELHAUS

Bildung

Der Schulstandort Bamberg mit einem vielschichtigen und verzweigten Bildungsangebot muss sich für die Zukunft rüsten. Hierbei geht es nicht nur darum, den Weg für eine notwendige Digitalisierung zu ebnen und eine angemessene Ausstattung an technischen Geräten sicherzustellen, sondern auch die technischen Voraussetzungen (Ausbau von Wlan) zu schaffen. Unsere (städtischen) Schulhäuser sind nicht nur äußerlich in einem desolaten Zustand. Eine Sanierung muss zielgerichtet und zukunftsorientiert stattfinden, so dass eine flexible Anpassung an neue Lehr-und Lernformen möglich ist. Dies kann über eine flexible Möblierung und passende Raumgestaltung realisiert werden. Hierfür muss ein präziser Sanierungsplan aufgestellt werden, in dem der Sanierungsbedarf genau erfasst wird. Ziel muss es sein, unsere Schulen dauerhaft fit für die Zukunft zu machen und nicht nur alte Versäumnisse auszumerzen. Besonderes Augenmerk muss hier auf die Schulen im Bereich östlich der Bahnlinie liegen: Hier ist in den nächsten zehn Jahren das größte Bevölkerungswachstum zu erwarten, so dass hier ausreichend Platz in festen Klassenzimmern geschaffen werden muss.

Nach dem Motto “Kurze Beine-Kurze Wege” ist es zudem notwendig, dass bestehende Schulhäuser erhalten bleiben und den Kindern ein kurzer, sicherer Fußweg ermöglicht wird. In Zuge dessen muss auch über einen Neubau im Bamberger Osten nachgedacht werden, um den Kindern der Natosiedlung, des künftigen Konversionsgeländes und der Siedlung im Bereich des Stadions einen kurzen Fußweg zu ermöglichen, da die Sprengelschulen kaum Kapazitäten zur Erweiterung bieten.

Kultur

Bamberg ist Weltkulturerbe. Dieser Titel resultiert aus einer langen Geschichte in der Kultur einen hohen Stellenwert hatte, und der uns verpflichtet, auch heute dieser Tradition gerecht zu werden. Für uns Freie Wähler ist Kultur aber mehr, als schöne Häuser, Theater oder klassische Musik. Kultur ist für uns ein essentielles gesellschaftliches Bindeglied. Kultur vereinigt einige der wesentlichen Aspekte kommunaler Politik in sich. Kultur ist Gesellschaft, Soziales, Bildung, Erziehung und städtebauliche Entwicklung.
Deshalb widmen wir Freien Wähler dem Bereich Kulturpolitik einen eigenen Bereich in unserem Wahlprogramm.

Kunst im öffentlichen Raum

Die Ausstellungen von Großplastiken, wie zum Beispiel die von Rui Chafes im Jahr 2018, sind nach Ansicht der Freien Wähler eine große Bereicherung für die Stadt. Sie sind eine Attraktion für Touristen und Touristinnen und Bürger und Bürgerinnen gleichermaßen. Die Freien Wähler möchten diese Praxis beibehalten. Wichtig ist uns dabei aber, dass die Kunstwerke im gesamten Stadtgebiet zu sehen sind und dass es hierfür eigene Mittel gibt und die Ausstellungen nicht zu Lasten des übrigen Kulturhaushaltes gehen. Deshalb wollen wir für die Ausstellungen einen festen Turnus zu finden z.B. alle sieben Jahre. Auf diese Weise können auch die nötigen Haushaltsgelder zurückgestellt werden.

Bei der dauerhaften Aufstellung von Kunstwerken im öffentlichen Raum plädieren wir dafür, die Prozesse transparenter zu gestalten und die Bevölkerung stärker einzubinden und zu beteiligen. Weiterhin sollte die Stadt auch kleinere Kunstaktionen im öffentlichen Raum proaktiv unterstützen und fördern.

Volkshochschule

Die Volkshochschule spielt eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Leben der Stadt. Ihr Kursprogramm umfasst die Bereiche Kinder, Gesellschaft, Beruf, Sprachen, Gesundheit, Kultur, Grundbildung sowie ein eigenes Programm. Die Kurse finden am Sitz der VHS im Alten E-Werk und an 34 weiteren Stellen im ganzen Stadtgebiet statt.
Den Freien Wählern ist es ein wichtiges Anliegen, dass dieser so wichtige Baustein im Bereich lebenslanges Lernen und Teilhabe auch in Zukunft seine Aufgaben wahrnehmen und ein attraktives Kursangebot anbieten kann. Freien Wähler setzen sich daher dafür ein, dass die VHS auch weiterhin die Mittel und Möglichkeiten erhält, die sie für Ihre Arbeit benötigt. Im Besonderen möchten wir sicherstellen, dass Räume und Ausstattung auf dem Niveau der Zeit sind. Deshalb setzen wir Freien Wähler uns dafür ein, dass das Alte E-Werk in den kommenden Jahren in Sachen Haustechnik, Brandschutz und Ausstattung (z.B. Lehrküchen) überprüft und wo notwendig saniert wird.  Weiterhin setzen wir uns für die Schaffung einer Dependance der VHS, in den neu entstehenden Bauten des Kulturhofes bzw. des Kulturquartier Lagarde ein. Die VHS wäre unserer Ansicht nach, ein guter und attraktiver Baustein für ein lebendiges Kulturquartier.

Bamberger Museen

Bamberg verfügt über eine überdurchschnittlich hohe Museumsdichte mit Kunstschätzen und Exponaten von Weltrang. Unsere Stadt steht hier im Wettbewerb mit anderen Städten der Region, wie z.B. Bayreuth oder Coburg. Es gilt den Anschluss zu diesen Mitbewerbern zu halten. Dazu wird es notwendig sein den Entwicklungsstau innerhalb der Museumslandschaft abzubauen. Es gilt Bambergs Schätze würdig zu präsentieren und mehr Menschen zugänglich zu machen. Die Freien Wähler setzen sich dafür ein, dass die Museumslandschaft entsprechend dem Gutachten zur Entwicklung der Museumslandschaft Bamberg aus dem Jahr 2016 ausgebaut und weiterentwickelt wird. Einige Stichpunkte sind: Ganzjährige Öffnungszeiten, bessere Zielgruppenansprache, bessere Einbindung des Tourismus, Weiterentwicklung des historischen Museums zu einem Museum für Stadtgeschichte. Unsere Museen müssen unabhängig vom Weltkulturerbe eine hohe Attraktivität und Anziehungskraft entwickeln, damit sie für die einheimische Bevölkerung attraktiv bleiben und gleichzeitig die Entwicklung eines hochwertigen und nachhaltigen Tourismus befördern.

Raumsituation

Die Raumsituation für Kunst und Kultur ist in den letzten Jahren massiv diskutiert worden. Auf der einen Seite besteht ein gutes Angebot an kleinen Räumen mit gehobenem Niveau (z.B. Spiegelsaal, Pfarrsäle) und ein ausreichendes Angebot für Großveranstaltungen im Bereich Sport und Events (Arena). Auch die Ausstattung des Bamberger Theaters und der Konzerthalle ist weitgehend gut.

Anders sieht es im Bereich der Jugend- und Subkultur, der Freien Theaterszene, der zeitgenössischen Kunst, Musik- und Tanzveranstaltungen zwischen 600 und 1200 Personen, Marktveranstaltungen und Räumen für Vereine, Laiengruppen, Hochzeiten, Schulbälle und viele andere mehr aus. In diesen Bereichen herrschen seit langen Jahren zunehmend prekäre Verhältnisse.

Im Fokus der Diskussion stehen seit Jahren hauptsächlich die beiden Modelle Kulturquartier Lagarde und Kesselhaus.  Die Freien Wähler sind der Ansicht, dass die Diskussion, wie sie teilweise geführt wird, am Ziel vorbei geht. Kesselhaus und Kulturquartier Lagarde stehen nicht in Konkurrenz zueinander, sondern sind zwei völlig unterschiedliche Kulturaspekte. Wenn man das Kesselhaus diskutieren will, dann muss man das eher im Kontext zur Stadtgalerie Villa Dessauer sehen. Die Stadtgalerie Villa Desauer ist der aktuelle Ausstellungsort für zeitgenössische Kunst in Bamberg. Allerdings ist das Gebäude in keinster Weise barrierefrei, von seiner Struktur nur bedingt als Ausstellungsraum geeignet und obendrein stark sanierungsbedürftig. An den strukturellen Defiziten dürfte auch eine Sanierung nichts ändern.
Deshalb plädieren wir Freien Wähler für die Schaffung einer zeitgemäßen, attraktiven und barrierefreien Ausstellungshalle für zeitgenössische Kunst. Hierbei fordern wir eine fundierte Prüfung des Standortes Kesselhaus hinsichtlich baulicher, struktureller und betrieblicher Eignung. Alternative dazu ist die Prüfung eines gänzlich neuen Standortes in einem der Neubauten das Kulturquartiers. Die Etablierung eines Kultur- und Veranstaltungszentrums im Kesselhaus wird nicht befürwortet. Die Finanzierung sollte im Kontext der möglicherweise dann günstigeren Sanierung oder vielleicht gar der Veräußerung der Villa Desauer gesehen werden.

Für die übrigen Bereiche sehen wir, bis auf einige Ausnahmen gute bis sehr gute Möglichkeiten im Kulturquartier Lagarde. Hier unterstützen wir eine Entwicklung entsprechend den Vorstellungen und Forderungen des Vereins Kulturquartier Lagarde e.V.. Wichtig ist, dass hier möglichst umgehend klare Ziele formuliert und Entscheidungen getroffen werden, damit die Bedürfnisse künftiger Nutzungen in den bereits laufenden Planungen berücksichtigt und teure nachträgliche Maßnahmen oder irreversible strukturelle Defizite vermieden werden.  

Kultur und Ehrenamt

Kultur und Ehrenamt gehen oft Hand in Hand. Kaum ein Sektor bietet so viele Möglichkeiten zur Betätigung, zur Teilhabe, zum „Sich-selbst-ausprobieren“ und Kennenlernen, wie der Kulturbereich. 
Kultur leistet einen unschätzbaren Beitrag zu Integration, Inklusion und Persönlichkeitsentwicklung. Daher setzen die Freien Wähler sich für die Schaffung eines / einer Ehrenamtsbeauftragten und einer Koordinierungsstelle Ehrenamt ein. Weiterhin wird sich daher eingesetzt, dass die Stadt aktive Unterstützung leistet z.B. durch die Bereitstellung von Infrastruktur, wie z.B. Spülmobilen, Ehrenamtsmobilen und auch kostenlosen Plätzen für Plakatwerbung.